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Impfung gegen Krebs

Impfung gegen Krebs Auf der Wissenschaftskonferenz in Bonn Ende vergangenen Jahres berichtete der Vorsitzende des Stiftungsrates des Deutschen Krebsforschungszentrums, Prof. Harald zur Hausen, über die Fortschritte des Institutes. Aufsehen erregte die Meldung über die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Krebs.

Es handelt sich hier um ein Präparat, das gegen fünf verschiedene Virentypen wirkt. Diese werden für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses verantwortlich gemacht. Dadurch könnten deutliche Fortschritte im Bereich der Krebsvorsorge erzielt werden sagte zur Hausen. Aber auch für den Teil anderer Krebsarten insbesondere der Genitalorgane und des Hautkrebses wird eine Beteiligung von Viren an der Entstehung angenommen.

Der Impfstoff ist bereits in klinischen Tests erprobt und kann sogar durch die Nase verabreicht werden und soll das Risiko einer Krebserkrankung deutlich einschränken. Dadurch könnte etwa 15% der bösartigen Tumoren bei Frauen und 10% der Tumoren bei Männern effektiv vorgebeugt werden. In seiner Prognose unterstrich zur Hausen, dass dieser Impfstoff zwar noch weiter getestet werden müsse, allerdings schon innerhalb der nächsten 10 Jahre in größerem Rahmen zum Einsatz kommen kann. Das größte Krebsrisiko weltweit bedeutet immer noch der Tabakkonsum und hohe UV-Einstrahlung. Dadurch erkranken schätzungsweise 10 Millionen Menschen jährlich neu an Krebs. 10-15% dieser Erkrankungen könnten durch Präventivimpfungen verhindert werden, laut der optimistischen Prognose zur Hausen`s.

Außerdem wurde auf der Wissenschaftskonferenz eine neue Methode zur Krebsfrüherkennung vorgestellt. Diese Methode soll zuverlässiger, schneller und kostengünstiger als alle bisherigen sein. Prof. Jürgen Wolfrum von der Universität Heidelberg erläuterte das Verfahren, bei dem eine Krebserkrankung durch die Konzentration des p53-Proteins im Serum eine Krebserkrankung nachgewiesen werden kann.
Dabei werden nach Wolfrum`s Darstellung diese Eiweißmoleküle mit Farbstoffen beladen, die unter Beleuchtung fluoreszieren. Durch diese Methode ist es möglich sogar nur ein einziges Autoantikörper-Molekül zu erkennen. Das Verfahren ist rasch verfügbar und dauert nur wenige Minuten. Es soll nicht nur in der Diagnose einer Tumorerkrankung sondern auch als Prognose für die Therapie Verwendung finden. Dieses Verfahren eignet sich sogar auf Massentests für Krebserkrankung. Von einer breiten Anwendung sind aber noch ausführliche Tests notwendig um Fehlinterpretationen auszuschließen gab zur Hausen zu bedenken.


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