Bei einer Magenspiegelung kann zunächst die Mucosa im gesamten Magenbereich hervorragend eingesehen werden. Dabei wird die Lokalisation und Ausdehnung der Entzündung festgestellt. Darüber hinaus ist es auch möglich das Magensekret und die Beweglichkeit der Magenwand zu beurteilen. Die Diagnose Gastritis ist aber im wesentlichen auch eine histologische Diagnose. Denn während der makroskopische erhobene Befund zumeist nur dem subjektiven Eindruck und der Erfahrung des Untersuchers entspricht, ist durch eine Gewebeentnahme (Probebiopsien aus verschiedenen Abschnitten des Magens zur mikroskopischen Untersuchung) eine sichere und objektive Diagnose gewährleistet.
Die Wiederentdeckung des Bakteriums Helicobacter pylori durch die beiden Australier Warren und Marshall im Jahre 1983 hat die pathophysiologischen, diagnostischen und therapeutischen Konzepte zahlreicher Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltraktes revolutioniert.
Über den Helicobacter pylori
Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das die Schleimhaut des gesamten Magens besiedelt und zu einer lebenslangen Entzündung führt. Nur selten kommt es nach akuter Infektion zur Spontanheilung. Durch giftige Produkte des Keims wird die Magenschleimhaut bis zum Geschwür geschädigt . Der Keim lebt zwischen den Drüsen in der Magenwand, wo er ideale Lebensbedingungen vorfindet. Er wird durch den Stuhl abgekapselt ausgeschieden und kann so zur Ausbreitung der Infektion führen. Allerdings ist er außerhalb des Körpers nicht lange lebensfähig. Die Infektion erfolgt über den Mund und findet zumeist bereits in Kindesalter statt.
80% aller Gastritisfälle werden durch Helicobacter pylori verursacht. Die H.P. Gastritis ist die Grundbedingung für eine Reihe von möglichen Folgeerkrankungen. Chronische Erosionen, Zwölffingerdarmgeschwür, Magengeschwür sind fast immer mit einer Helicobacter pylori Keimbesiedelung assoziiert. Helicobacter Pylori 1994 von der WHO zum Karzinogen der 1.Klasse ernannt und kann mit einer Reihe von anderen Faktoren (Erbfaktoren, Rauchen, Stress, Vitamin C Mangel, Nitrosamine) zum Magenkrebs oder Lymphkrebs im Magen führen. Allerdings ist festzuhalten, dass dieses Risiko nur sehr gering zu sein scheint.
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